Der wahre Tanz um das Goldene Kalb,
mit breiter Macht das Unbewusste ergriffen

Hans Gruber

Die Abschnitte dieses Beitrages sind:
* Die Einleitung
* Warum haben diese Vorstellungen solche Macht?
* Beispielaussagen zum Thema "Gott" als "Selbst"
* Der wahre Tanz um das Goldene Kalb
* Die Sichtweisen zu den natürlichen Elementen.


Trotz aller Postmoderne im jetzt 21. Jahrhundert hat das Denken des Entweder-Gut-oder-Böse bzw. Entweder-Gott-oder-Satan der vier theistischen Weltreligionen in den letzten Jahren wiederholt dazu gedient, Gewalt im großen Maßstab zu rechtfertigen. Die "religiös" begründeten Anschläge vom 11. September 2001 in New York, Afghanistan-Krieg, letzter Irak-Krieg, der "ewige" Nahost-Konflikt zwischen den Israelis und den Palästinensern, oder auch islamistische Fanatiker gegen Hindu-Fundamentalisten in Indien: In all diesen Konflikten haben "religiöse" Begründungen eine "aufheizende" Rolle (gespielt). Es handelt sich hier bloß um besonders zerstörerische Neuauflagen mit hochmodernen Waffen des islamischen "Heiligen Krieges gegen die Ungläubigen" und des christlichen "Kreuzzuges gegen das Böse", die es in der Geschichte dieser Weltreligionen häufig gegeben hat. Die Kriegsparteien glauben sich ausdrücklich und stolz in göttlicher "Mission", einem von Allah oder "Gott gewollten Krieg". Da sie sich in göttlichem Auftrag wähnen, sind sie letztlich zu allem fähig.

Weitere Nahrung erhält solche Gewaltbereitschaft durch Vorstellungen der Auserwähltheit, wie "Gottes eigenes Land" im Falle der USA und ganz explizit "auserwähltes Volk" im Falle der Israelis, mit deren unerbittlicher Haltung gegenüber den Palästinensern. Rund 60 Millionen evangelikale, besonders bibeltreue amerikanische Christen stehen vollkommen hinter Bush und den Republikanern. Bush hat unter anderem betont: "Amerikas historische Verantwortung ist klar: Die Welt vom Bösen zu befreien"; als habe Gott die USA höchst-Selbst-persönlich zum biblischen Endkampf beauftragt. Diese und andere Zitate machen ganz klar, dass hier "religiöse" Überzeugungen als Antriebsmotoren von Gewalt wirken.

Es sind im Westen generell überzeugte Christen, welche den Krieg gegen den Irak unterstützt haben (der auch zahlreiche unschuldige Zivilisten getötet hat). Andererseits sind es in der arabischen Welt überzeugte Muslime, die frühere oder jetzige Attacken gegen die USA bejahen. Der amerikanische Präsident George W. Bush und der britische Premier Tony Blair sind tief gläubige Christen. In Deutschland hat die von Angela Merkel geführte "Christlich Demokratische Union" in ihrer "Wertegemeinschaft mit den USA" Bush in dessem "Krieg aus göttlicher Mission" voll unterstützt.

Auch im Alltag der kämpfenden Soldaten ist die Religion allgegenwärtig: Arabische "Gotteskrieger" werfen sich regelmäßig zu Ehren Allahs nieder. Amerikanische Soldaten besuchen andächtig Feldgottesdienste und halten Tischgebete. Es gibt hier auch in der Tat keinen Widerspruch zur jeweiligen Religion. Denn gottgesegnete Gewalt selbst im großen Stil ist offenkundig in den Urquellen der monotheistischen Weltreligionen. Im Koran heißt es unter anderem (Sure 9, 5): "Tötet die Heiden, wo Ihr sie findet, greift sie, umzingelt sie, lauert ihnen auf." In der Bibel stachelt Gott unter anderem an (Prophet Jesaja 13; 3 u. 16): "Ich habe sie alle zusammengerufen, damit sie meinen Zorn vollstrecken. Vor ihren Augen sollen ihre Kinder zerschmettert, ihre Häuser geplündert und ihre Frauen geschändet werden."

Der Freiburger Psychologieprofessor Franz Buggle hat ein 450-seitiges Taschenbuch zur Bibel geschrieben, mit dem Titel: Denn sie wissen nicht, was sie glauben: Eine Streitschrift. Er fasst seine umfassende Analyse so zusammen: "Ich demonstriere durch Zitate, dass die Bibel, unsere 'Heilige Schrift', 'Gottes Wort', ein zutiefst gewalttätig-inhumanes Buch ist, völlig ungeeignet als Basis einer heute verantwortbaren Ethik."

Auch unbekannte "Tatorte" offenbaren es:

In Bangladesh betreiben die regierenden Islamisten eine seit langem höchst mörderische "ethnische Säuberung" der buddhistischen Minderheit. Vor kurzem wurde dort zum Beispiel ein führender, international bekannter buddhistischer Mönch vor einem von ihm gegründeten Waisenhaus sprichwörtlich zu Tode gehackt. Tausende Buddhisten sind bereits umgekommen oder aus dem Lande geflohen. Ein anderes Beispiel ist der Sudan, wo die muslimische Regierung die christlichen oder naturreligiösen Schwarzafrikaner im Süden des Landes bombardiert. Weit über eine Millionen Menschen sind dort in den letzten Jahrzehnten getötet worden.

Im Gesamtvergleich zwischen den monotheistischen Weltreligionen und dem Buddhismus, was die historische wie aktuelle Gewalt angeht, ist der Buddhismus (wenngleich er nicht frei von Gewalt geblieben ist) sehr friedlich. Dies gilt sowohl in dem Punkt, wie er in andere Länder gelangt ist, wie er die Mentalität ganzer Völkern geprägt hat, in welchem Maße er innerreligiöse Konflikte kennt, welche Persönlichkeiten ihn gegenwärtig besonders verkörpern (etwa Thich Nhat Hanh, die beiden Friedensnobelpreisträger Dalai Lama und die burmesische Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi), als auch, inwieweit er kriegerische Konflikte "befeuert" hat. Hätte es in früheren Zeiten Massenmedien gegeben, wäre das Ungleichgewicht auf der großen Vergleichswaage zur Frage der Gewalt ähnlich wie heute ausgefallen.

Dies soll nicht heißen, dass auf der Buddhismus-Seite dieser Waage keine Gewalt läge (der Bürgerkrieg auf Sri Lanka, wo Mönche nicht unbeteiligt sind), aber insgesamt ist es hier weitaus weniger.

Ein Hauptgrund dafür ist: Die buddhistischen Urtexte sind unmissverständlich friedfertig. Nichttöten ist hier das Erste Gebot. Es gibt hier auch keine "buddhagesegnete" Gewalt. (Selbst das Beispiel Sri Lanka, wo aktuell Waffenstillstand herrscht, ist eine wahre Ausnahme. Denn dort stehen sich mit den Singhalesen und Tamilen zwei Volksgruppen gegenüber, deren Konflikt auf dem indischen Subkontinent bereits vor dreieinhalb Jahrtausenden begonnen hat — ein Jahrtausend vor dem Buddha. Damals begannen die indoarischen Eroberer des Subkontinentes die drawidischen Ureinwohner zu unterwerfen oder in den Süden abzudrängen. Die Singhalesen sind ein indoarisches und die Tamilen ein drawidisches Volk.)

Wo liegt nun aber die eigentliche und wahre Ursache, dass, was den Gesamtvergleich zwischen den monotheistischen Weltreligionen und dem Buddhismus zur Frage der Gewalt angeht, solche klaren Unterschiede existieren? Einleitend zur Hauptantwort sei dies gesagt:

Das theistische Denken des Entweder-Gut-oder-Böse besagt: "Ich bin ohne und Du voller Fehl". Doch Menschen sind weder ohne noch voller Fehl. Der Sicht des Entweder-Gut-oder-Böse bzw. des "Ich bin ohne und Du voller Fehl" liegt schlicht eine verzerrte Realitätssicht zugrunde. Wie der britische Historiker Bernard Lewis einmal trefflich betont hat, ist es lediglich diese eine Überzeugung, die jeden Fundamentalismus im Kern ausmacht: "Ich bin gut, und Du bist böse, also fahr zur Hölle!" Selbstbetrachtung und Arbeit an sich durch Achtsamkeit und Meditation sind der einzig erfolgversprechende, wenngleich allmähliche Weg, Unzulänglichkeiten aufzulösen.

Die Lehre des Entweder-Gut-oder-Böse bzw. Entweder-Gott-oder-Teufel ist ein sehr kluges System, um Selbstreflektion über die eigenen Fehler zu vermeiden. Der Mensch in seiner Sterblichkeit hat ein tiefes religiöses Orientierungsbedürfnis. Deshalb sehnt er sich nach befreiender "Nähe zum Höchsten" und ist nur allzu leicht bereit, sich im religiösen Glauben Fehlerlosigkeit zu suggerieren. Aber es ist leider auch ein fatales, den Hass hochschraubendes System, wenn sich große Gruppen von Menschen gegenseitig als das inkarnierte "Böse" einzementieren. Dabei macht es keinen Unterschied, ob man sich islamistisch im "Heiligen Krieg gegen die Ungläubigen" oder evangelikal im "Kreuzzug gegen das Böse" glaubt. Denn in beiden Fällen handelt es sich klar um Antriebsüberzeugungen von Gewalt, die sich aus der gleichen religiösen Denkquelle speisen. Sie beruhen auf den monotheistischen Text- und Geschichtsvorgaben. In beiden Fällen treibt bloß eine Idee zur Gewalt oder rechtfertigt bloß eine Idee die (außerdem noch durch Macht- und Besitzinteressen motivierte) Gewalt: "Allah" oder "Gott will es!" oder ist auf "meiner Seite!" "Deus lo vult!" bzw. "Gott will es!" lautete der Leitsatz der mittelalterlichen Kreuzzüge.


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Warum haben diese Vorstellungen solche Macht?

Hier stellt sich nun diese Kernfrage: Wie kommt es, dass das "einfache" psychologische System der monotheistischen Weltreligionen in der Geschichte immer wieder mit breiter Macht das Unbewusste ergreift? Wo liegt die letztliche Ursache, dass, was jenen Gesamtvergleich zwischen den monotheistischen Weltreligionen und dem Buddhismus zur Gewalt betrifft, solche deutlichen Unterschiede bestehen? Die Antwort könnte eine gewissermaßen "radikale" Position geben, die auf der Grundsicht des Buddhismus als der einzigen nicht-theistischen und klar friedfertigsten Weltreligion beruht:

Der Gott- und Seelen-Glaube ist der menschliche Ich- und Mein-Glaube in seiner metaphysisch überhöhten Form, das unbewusst machtvollste Rückversicherungsprojekt des "Selbst" in der Geschichte. Unter diesem Gesichtspunkt kann es jetzt höchst aufschlussreich werden, in beliebigen Zitaten mit dem Begriff "Gott" dieses Wort durch den Begriff "Selbst", "Ich" oder "Bewusstsein von Ich und Mein" auszutauschen (bzw. ausgehend davon die Satzaussagen psychologisch freier zu "übersetzen"):

Upasampada

Ordination zum buddhistischen Mönch in Kambodscha,
in einem Akt der Entschlossenheit

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Beispielaussagen zum Thema "Gott" als ein oder das Über-"Selbst":

Beispiele aus der Bibel, etwa das Erste Gebot: "Ich bin der Herr, dein Gott, Du sollst keine anderen Götter haben neben mir!" (Psychologisch übersetzt im Sinne der Rückversicherungsfunktion des Gottes-Glaubens für das "Selbst" besagt es: "Das 'Ich' ist der Herr, dein Bewusstsein von 'Ich und Mein', du sollst keine anderen Götter haben neben mir.") Bei Jesaja (12.2) steht: "Gott ist mein Heil. Ich bin sicher!" (= "Das Ich ist mein Heil. Ich bin in meinem Ich-Glauben sicher, dies heißt als 'Ich' auch letztlich real existent.") In ausdrücklicher Verbindung zum "Selbst"-Glauben heißt es etwa im 2. Buch Mose (3.14): "Gott sprach zu Mose: 'Ich werde sein, der ich sein werde.'" Oder bei Johannes (8.24) im Neuen Testament steht der Satz: "Ich bin, der ich bin." Aussagen mit "Ich bin" kommen in der Bibel oft.

In der illustrierten Luther Bibel für dich der "Deutschen Bibelgesellschaft" steht einleitend: "Das Buch, das du hier in der Hand hältst, erzählt eine Liebesgeschichte besonderer Art: Du selbst bist die Person, um die es in dieser Geschichte geht. Neugierig geworden? ... Du wirst sehen: Die Bibel ist das Buch für dich!" (= " ... ist das Buch für dein Bewusstsein von 'Ich und Mein'.")

Das katholische "Zweite Vatikanische Konzil" hat Kirche so definiert: "Pilgernde Schar Gottes durch die Zeiten." (= "Besonders devote Schar der Vertreter des 'Selbst'- bzw. 'Ich und Mein'-Glaubens durch die Zeiten.") Der Papst als "Stellvertreter Gottes auf Erden". (= " ... als der oberste Vertreter oder Verteidiger des Bewusstseins von 'Ich und Mein', wie es im Glauben an ein Gott-,Selbst' metaphysisch rückversichert wird.")

Allgemeine Redewendungen: Im Alltag: "Grüß Gott!" ("Ehre das Selbst, das konventionell und letztlich bzw. in jeder Hinsicht wirklich in und um uns herum existiert.") "Ich habe Frieden mit meinem Gott geschlossen." (= " ... Frieden mit meinem Ich geschlossen.") "Um Gottes willen, lass das sein!" (= "Um des Ich willen, lass das sein!" Denn es würde dir doch schaden.)

Aus der Werbung: Die Werbung zum Beispiel für das Buch Wir hörten den Vogel singen von Joseph Pulickal (Hg.) auf der Homepage des christlichen Herder-Verlages schließt so: "Mit Humor macht es einfach mehr Spaß, sich selbst und Gott auf die Spur zu kommen." (= "Es ist schon mit Humor und Spaß zu sehen, dass es sich bei 'Gott' letztlich bloß um das eigene 'Selbst' handelt; und keiner dahinter kommt, dass es so ist.")

Einige aktuelle Beispiele aus den von religiösen Fundamentalismen befeuerten Kriegen und Gewaltakten:

Saddam Hussein sagte etwa: "Allah wird seine Feinde vernichten!" (= "Das eigene Bewusstsein von 'Ich und Mein' möchte seine Feinde so gerne vernichten.") Nach seinem Aufruf zum "Heiligen Krieg": "Sie sind böse, von Gott verflucht. Ihr werdet siegen!" ("Sie sind Aggressoren, von meinem Ich verflucht. Ich wünsche euch den Sieg für mich.") Osama Bin Laden meinte in einem alten Interview auf die Frage nach biologischen oder atomaren Waffen: "Wir Muslime haben das Recht, solche Waffen zu besitzen, und Gott hat sie uns geschenkt." (" ... und das eigene Bewusstsein von Ich und Mein will sie, heißt sie gut.")

Der amerikanische Geheimdienst CIA sprach zu den Taliban, als er sie noch gegen die Sowjets in Afghanistan unterstützte: "Eure Seite ist eine gerechte, und Gott ist auf eurer Seite." (= "Unser Bewusstsein von Ich und Mein ist auf eurer Seite, weil es auch selbst die Sowjets schlagen möchte.")

George W. Bush: "Die Freiheit, die wir preisen, ist nicht Amerikas Geschenk an die Welt, sondern ein Geschenk Gottes an die Menschheit. Wir Amerikaner glauben an uns selbst, aber nicht nur an uns selbst." (= "Die Freiheit ist, was das Ich-Bewusstsein für die Menschheit möchte"; in dem Sinne, dass das Bewusstsein von "Ich und Mein" einen möglichst freien, unbeschränkten Lauf verlangt.) Bush sagte auch: "Es ist ein gottgewollter Krieg!" (= "Das eigene Bewusstsein von Ich und Mein will diesen Krieg.") Oder: "Terroristen hassen den Gedanken, dass wir in diesem großartigen Land Gott den Allmächtigen anbeten, wie es uns gefällt." (" ... in diesem großartigen Land das zu allem fähige Ich anbeten, wie es uns gefällt.") Subtiler: "Freiheit und Angst, Gerechtigkeit und Grausamkeit standen von jeher im Konflikt miteinander, und wir wissen, dass Gott nicht neutral dazwischen steht." (= "Das Selbst hat ganz unterschiedliche Seiten.")

Der unter fundamentalistischen Christen in den USA besonders populäre evangelikale Fernsehprediger Jerry Falwell verkündete: "Der 11. September ist Gottes Strafe für die Sünden des amerikanischen Volkes" (worunter er die Liberalisierung des Landes seit den 60ern versteht, etwa das, wie er sagt "gottlose Gesindel" aus Feministen, Schwulen, Linken, Abtreibungsbefürwortern und Waffengegnern). Psychologisch übersetzt im Sinne der Rückversicherungsfunktion des Gottesglaubens für das eigene "Selbst" bedeutet seine Aussage natürlich: "Der 11. September ist die von meinem 'Ich- und Mein'-Bewusstsein gewünschte Strafe für diese ganze Liberalisierung in meinem Land." Bei den amerikanischen evangelikalen Predigern wird der Zusammenhang von monotheistischer Religion und Gewalt auch vollkommen unverhohlen. Richard Land, Präsident der "Kommission für Ethik und Religionsfreiheit" der Baptisten meinte: "Einen gerechten Krieg zu führen, ist ein Akt christlicher Nächstenliebe. Das Böse muss bestraft, das Gute belohnt werden. Die Zeit für Gewalt ist gekommen."

Eine beiläufige Nachricht vom Juli 2003 zu T. Obiang Nguema, dem christlichen Präsidenten von Äquatorialguinea. Er war dort vor 23 Jahren durch einen Staatstreich an die Macht gekommen. Hier wird der Zusammenhang von monotheistischem Glauben und Gewalt sehr schön klar: In einer Sendung zu "Frieden, Ruhe und Ordnung im Lande" des Staatssenders hieß es nämlich zu Nguema, er sei "wie Gott im Himmel"; und weiter: "Er kann beschließen, jemanden zu töten, ohne dass ihn jemand zur Rechenschaft zieht oder er in die Hölle fährt, weil es Gott selbst ist, mit dem er in ständigem Kontakt ist und der ihm die Kraft gibt" (" ... weil es das Bewusstsein von 'Ich und Mein' ist, das ihn vollkommen dominiert und ihn somit zu allem fähig werden lässt.") Auch der Ausdruck "wie Gott im Himmel" ist hier sehr interessant. Denn psychologisch übersetzt im Sinne der Rückversicherungsfunktion für das Bewusstsein von "Ich und Mein" besagt er: "wie das eigene Selbst im Himmel". Nguema wird damit in einem "vogelfreien" Himmelsraum geglaubt, wo ihm alles gestattet sei (fernab von der Erde mit ihren realen karmischen Gesetzten von Ursache und Wirkung, nach denen unheilsame Intentionen zu leidvollen Rückwirkungen führen).

Allgemeines Bekenntnis: "Ich glaube an Gott" (= "an das 'Selbst' bzw. 'Ich' als vollkommen, also auch letztlich real"). Die Frage, ob sie an Gott glauben, bejahen je nach Umfrage in den USA "bis zu 95 %" (Spiegel, 17.02.03).

Nationale Überzeugungen: "Amerika ist Gottes eigenes Land" (" ... die vom 'Ich- und Mein'-Bewusstsein der Amerikaner über alle anderen Länder gestellte Nation, die größte Heimat des 'Selbst'-Glaubens"). "Das von Gott auserwählte jüdische Volk" (= "Das vom 'Ich- und Mein'-Bewusstsein der Juden selbst auserwählte Volk").

Theistische Theologen und Geistliche (die tageszeitung, 29.-30. 9. 01): Islamwissenschaftler Stefan Wild: "Das Böse ist kein Abstraktum. Der Mensch, der sich gegen den Willen und das Gebot Gottes auflehnt, ist böse." (= "Der Mensch, der sich gegen den Willen des Ich auflehnt, ist böse"; in dem Sinne, dass er die Existenz eines letztlich realen "Selbst" hinterfragt.) Rabbiner Walter Rothschild: "Das Böse ist in jedem von uns und kommt von Gott. Es ist in uns selbst. Das Böse zu verneinen hieße, die Welt anzuhalten." (= "Das Böse ist in jedem von uns und gründet im Bewusstsein von 'Ich- und Mein'. Es ist in uns selbst. Es zu verneinen hieße, die Welt anzuhalten"; hier "Welt" im Sinne der leidvollen Existenz.)

Besonders interessant sind Aussagen der gegenwärtig im Westen sehr populären christlichen Vertreter einer Synthesebemühung mit dem japanischen Zen. So lehrt etwa der Franziskanerpater Johannes Messerer aus dem "Meditationshaus St. Franziskus" im oberbayerischen Dietfurt (das Haus besteht seit 1977): "Gott ist der Raum, in dem ich lebe." (Psychologisch übersetzt bedeutet dieser Satz, welcher die ganze Rückversicherungsfunktion des Gottes-Glaubens für das eigene Bewusstsein von "Ich und Mein" resümiert: "Das Selbst als die geglaubte höchste Wirklichkeit aller Dinge wirkt gleichsam als der innere Raum, worin mein Bewusstsein von 'Ich und Mein' den Glauben an das letztlich reale Vorhandensein des 'Ich' bzw. 'Selbst' der Dinge gewinnt.") Der Würzburger Pater Willigis Jäger lehrt die Menschen als "Erscheinungen Gottes." (Übersetzt heißt es: "Die Menschen mit ihrem Glauben an das 'Ich und Mein' als real existent sind adäquater Ausdruck der letztlichen Realität des Selbst.")


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Der wahre Tanz um das Goldene Kalb

Was soll in der Geschichte noch alles passieren, bevor diese psychologische Rückversicherungsfunktion der monotheistischen Weltreligionen für das Bewusstsein von "Ich" und "Mein" wirklich hinterfragt wird? Es ist im Grunde absolut evident (für alle mit dem Mut, hinzuschauen):

Der Gott der Bibel und des Korans wird restlos wie eine Person bzw. das eigene "Ich" geschildert; bloß, dass es "dort" mit Allmacht ausgestattet ist (was der Allmachts- oder Kontrollsehnsucht des "Ich" entgegenkommt): Gott ist zwar auch barmherzig und gütig; aber er belohnt etwa all diejenigen, die ihn "lieben". Wie das eigene Ich "angetan" von dieser Liebe belohnt er sie sogar über Generationen. Menschlich erzürnt straft er alle anderen grausam, wiederum über Generationen (kann also sehr menschlich sehr nachträglich werden). Er lässt in "seinem Namen" töten und morden, auch im großen Stil. Er nennt sich "rachsüchtig und eifernd". Er fällt unergründliche Entschlüsse. Er testet brutal.

Die suggestive Botschaft dieser ganzen "Persönlichkeitsschilderung" an das "Ich und Mein"-rückversicherungsbedürftige Unbewusste lautet: "Wenn die höchste Wirklichkeit dieses sich ganz wie ein Mensch verhaltende Über-Selbst 'Gott' ist, dann existiert mein 'Ich und Mein' hier in der konventionellen Wirklichkeit um so wirklicher! Und wenn sich Gottes Verhalten nicht von dem meinigen unterscheidet, dann ist auch mein 'Selbst'-zentriertes Verhalten vollkommen in Ordnung, weil dann gilt, dass letztlich jede egozentrische Sicht der wahren oder höchsten Realität entspricht."

Die "Selbst"-fixierte Kultur des Abendlandes — der große unbewusste Tanz um das Goldene Kalb des Ego — wurzelt letztlich in dieser monotheistischen Rückversicherung des Bewusstseins von "Ich und Mein". Es ist alleine dieser global grassierende Tanz, der heute die Erde in ihrer ökologischen Substanz zunehmend bedroht. Konkret tut er dies durch die (buddhistisch ausgedrückt) "Wurzeln des Unheilsamen" Gier, Hass und Verwirrung, die auf dem Nähboden des Ego sprießen.

Der historische Buddha betont etwa im Gleichnis von der Schlange des ältesten buddhistischen Kanons, des Pali-Kanons des Theravâda: "Ich sehe keine Lehre vom Selbst, die, wenn sie ergriffen wird, nicht Unglück, Wehklagen, Schmerz, Kummer und Verzweiflung hervorbrächte". Denn eine Lehre von einem "Selbst" (die Sicht, dass es im höchsten Sinne real existiere) widerspricht einfach der Wahren, "Selbst"-losen Natur aller Dinge. Und es sei hier wiederholt, was anfangs schon als These genannt worden ist:

Der Gott- und Seelen-Glaube ist der menschliche Ich- und Mein-Glaube in seiner metaphysisch überhöhten Form, das unbewusst machtvollste Rückversicherungsprojekt des "Selbst" in der Geschichte.

Auch moderne buddhistische Lehrende äußern sich wie der historische Buddha. Die beiden einflussreichsten Meister in der Geschichte Thailands sind Ajahn Chah (Begründer der größten Ordenstradition Thailands und eines einflussreichen westlichen Ordensablegers) sowie Ajahn Buddhadâsa (Begründer der "Natur-Methode" der Achtsamkeits- oder Einsichtspraxis Vipassanâ, und mit einem umfassenden Werk prägend für die thailändische Mittel- und Oberschicht). Ajahn Chah lehrt: "Alles, was Du somit erkennen wirst, ist das Selbst, Ich, Mein. Buddhismus heißt Loslassen des Selbst, Leerheit, Nirvâna." Ajahn Buddhadâsa betont: "Es gibt bloß einen 'Satan': Selbstsucht ... Wahre Praxis bedeutet, über den Einfluss von 'gut' und 'schlecht' hinausgelangt zu sein. Denn 'gut' und 'schlecht' sind bloß relative Wahrheiten. Sie gehören genauso zum Strom des Entstehens in Abhängigkeit wie alles andere. So sind sie letztlich kein 'Selbst', keine 'Seele', kein 'Ding'. Buddhismus ist die Religion der Leerheit von einem Selbst."

Ein weiterer Hauptunterschied zwischen dem Monotheismus und der Lehre des Erwachten bezieht sich auf die Sicht zu den natürlichen Elementen. Die wachsende Bedrohung des ökologischen Gleichgewichtes hat auch Mentalitätswurzeln in unbewussten religiösen Überzeugungen. Um das Gleichgewicht wiederherzustellen, muss an diesen Mentalitätswurzeln angesetzt werden. Andernfalls bleibt man an der Oberfläche, bei den Symptomen der Krankheit, und übersieht die Ursachen.


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Die Sichtweisen zu den natürlichen Elementen

Im frühen Buddhismus Theravda sind die vier Großen Elemente reine "Spürqualitäten", die alleine unserem Körpersinn (Spür- und Geschmacksorgan) zugänglich sind (nicht Auge, Ohr, Nase oder Denkorgan): Das Feste oder Widerstandbietende (von "weich" bis "hart"), das Gewichtige und mit Formen und Farben sichtbar Ausgedehnte "Erde", das Flüssige, flexibel Zusammenbindende und damit auch Konturengebende "Wasser", das Erhitzende, Temperierte, Energiegebende und Verbrauchende bzw. Energieaufzehrende "Feuer", sowie das Bewegte "Wind" oder "Luft".

Dies ist eine zentrale und mit Gleichnissen illustrierte Meditation. Sie bezweckt, alles Körperliche und die ganze Welt befreiend als letztlich ungetrenntes, verwobenes Netz zu offenbaren, frei vom trennenden Schein des "Selbst"- und "Mein"-Haften (der mit dem gewöhnlichen Bewusstsein verbunden ist). Die fließenden Großen Elemente "sind" gleichsam alles Materielle auf der Ebene unseres Körperempfindes. Denn in der Lehre des Erwachten ist Materie nichts "Ding"-haftes, wie es dem fixierenden (Nicht-)Sehen des "Selbst"(-losen) erscheint. Die buddhistische Kontemplation der natürlichen Elemente ist die wichtigste Genügsamkeit. Denn aus der Perspektive dieser Kontemplation ist die bare Essenz der konkret erfahrbaren Welt, deren (wahre) Natur, bereits alles, was zur inneren Befreiung notwendig ist.

In der modernen Zeit, wo primär durch menschliches Verhalten die natürlichen Elemente weltweit zunehmend aus dem Gleichgewicht geraten, ist dieser Aspekt der Praxislehre des Erwachten eine bedeutende Gegenkraft. Sie könnte maßgeblich zur Wiederversöhnung bzw. inneren Wiedervereinigung mit der Natur beitragen; wenn sie entsprechend bekannt wird (selbst in westlichen "buddhistischen" Kreisen wird sie kaum gelehrt, obwohl sie wissenschaftlich betrachtet zum ältesten Bestand der Lehre des historischen Buddha gehört).

Die Sicht der monotheistischen Religionen zu den Elementen ist eine andere. Das zweite der zentralen Zehn Gebote zum Beispiel besagt (2. Moses 20):

"Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. Du sollst Dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen: Weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht. Denn Ich, der Herr, Dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen, aber Barmherzigkeit erweist an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten."

Hier geht es eindeutig um die natürlichen Elemente, "dem, was in ihnen" ist, was sie im meditativen Sehen befreiend offenbaren könnten: Die letztliche Nichtgetrenntheit bzw. "Selbst"-lose Vernetztheit aller Dinge im Fluss der abhängig entstehenden Phänomene.

Unter dem Gesichtspunkt des biblischen Zweiten Gebotes ist dieser Weg der kontemplativen Durchdringung der Elemente als Tor zum Netz aller Dinge sogar eine große "Missetat"; von der mit der starken Drohung abgeschreckt wird, dass sie über Generationen "heimgesucht" werde. Der psychologische Grund für diese Drohung dürfte sein, dass die meditative Kontemplation der Elemente als Spürqualitäten allmählich eben die wahre, "Selbst"-lose Natur der Dinge offenbaren würde. Und das darf nicht sein, denn diese direkt erfahrbare Natur der Dinge ist mit dem "Ich"- und "Mein"- rückversichernden Glauben an das allmächtige Über-Selbst "Gott" nicht vereinbar.

Dies macht schon das direkt vorangegangene Erste Gebot klar: "Ich bin der Herr, dein Gott, Du sollst keine anderen Götter haben neben mir!". In der psychologischen Übersetzung im Sinne der Rückversicherungsfunktion des Gottes-Glaubens für das "Selbst" besagt es: "Das 'Ich' ist der Herr, dein Bewusstsein von 'Ich und Mein', du sollst keine anderen Götter haben neben mir." Genau deshalb beschreibt sich das Über-Selbst "Gott" im Zweiten Gebot auch als ein "eifernder" Gott (der eifersüchtig schaue, ob man Praktiken unternehme, die dieses Bewusstsein von "Ich und Mein" hinterfragen, und der als Drohung) "die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen".

Auch soll man sich laut Zweitem Gebot "kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen: Weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist."

Der Erwachte illustriert die Elementemeditation mit einem solchen "Bildnis und Gleichnis", welches auf den "Selbst"-Glauben und dessen monotheistische Rückversicherung höchst bedrohlich wirkt:

"Gleichwie ein geschickter Rinderschlächter, nachdem er eine Kuh geschlachtet und in Stücke zerlegt hat, sich am Kreuzungspunkt von vier Strassen niedersetzt, so betrachte der Praktizierende diesen Körper in dessen jeweiliger Stellung und Haltung entsprechend den vier Großen Elementen: ,Hier wirkt im Körper das Erdelement, hier das Wasserelement, hier das Feuerelement und hier das Luftelement.'"

Der Buddha erklärt, dass im Schlächter die Vorstellung "Kuh" bloß solange bestehe, wie sie noch nicht in ihre Grundelemente zerlegt worden sei. Ähnlich würden wir die Vorstellung "Selbst" zu unserem Körper bloß solange hegen, wie wir uns dessen letztliches "Überallsein" als die vier Großen Elemente noch nicht vergegenwärtigt haben. Das Festhalten am "Selbst" und "Mein" im grundlegenden Durst und Ergreifen bringt die leidschaffenden Fixierungen hervor. Die Elementemeditation bezweckt, diese "Selbst"-Vorstellung aufzulösen, indem sie unser letztliches Nichtgetrenntsein im tief verwobenen Spiel der natürlichen Elemente befreiend offenbart.

Der biblische Unterwerfungsauftrag ("Gehet hin und machet Euch die Erde untertan"), eine auf den Menschen beschränkte Ethik, die Tiere als seelenlose Geschöpfe, dies heißt als "Dinge" betrachtet, unserer Naturerfahrung direkt widersprechende Kernlehren der Bibel (wie "Ewiges Leben", "Auferstehung von den Toten", oder die Kausalitätseinbildungen hinter einem "Jüngsten Gericht" sowie der Erlösung der Menschheit durch einen Kreuzestod) tun ein Weiteres, die monotheistischen Glaubensvorstellungen als primäre Quelle der Mentalität auszuweisen, die sich letztlich hinter der enormen Naturzerstörung "verbirgt". Sie sind objektiv bewusste Wegführungen von dem, was sich als (wahre) Natur der Dinge hier und jetzt befreiend erfahren lässt.

Der deutsche Philosoph Arthur Schopenhauer, der dem Buddhismus bekanntlich besonders nahe stand, hat die gleiche Kritik so formuliert: "Die Natur muss schweigen, damit das Judentum sprechen kann." (Im Kontext von Schopenhauers Philosophie ist mit "Judentum" alleine die religiöse Quelle des monotheistischen Gottes-, Seelen- oder Selbstglaubens gemeint. So bezeichnet er Christentum und Islam etwa als dem Judentum "entsprossen". Der Titel von Schopenhauers Hauptwerk, Die Welt als Wille und Vorstellung, ist ein exaktes Resümee der Kernlehren des historischen Buddha.

Gewöhnliche Nachrichten offenbaren manchmal jenen unmittelbaren Zusammenhang zwischen den monotheistischen Glaubensvorstellungen und einer naturzerstörenden Mentalität. Die tageszeitung berichtete etwa vor ein paar Jahren (9. 6. 1997) über den amerikanischen Multimillionär Douglas Tompkins, den Leiter der Naturschutz-Stiftung "Deep Ecology". Er hat in Südchile 270 000 Hektar Urwald in einem der letzten kühl-gemäßigten Regenwälder der Erde aufgekauft, um dieses Land vor dem "Vernichtungsdruck durch unser krankes industrielles System" zu bewahren. Sein Plan: Ein Naturpark für ökologisch orientierten Tourismus, der auch Arbeitsplätze für die Einheimischen bringt. Doch die chilenischen Parteien betrachteten ihn als verrückten Fortschrittsfeind. So glaubte die UDI-Partei hinter seinen Aktivitäten "Ökozentrismus, der die Werte des christlichen Abendlandes leugnet". Die taz berichtete weiter: "Auch die stockpragmatische Regierung aus Christdemokraten und Sozialisten kann mit dem Investor nichts anfangen, der Natur schützt, statt sie auszubeuten."

Die Lehre des Erwachten bezweckt die Auflösung der dualistischen Illusion, durch die meditative Ausbildung einer innerlich sehenden, "Trefflichen Achtsamkeit" (sammâ Sati). Wegen dieser Ausrichtung auf die "Natur der Dinge", wie sie sich in der eigenen Erfahrung offenbart, ist Achtsamkeit für die Praxislehre des Buddha so zentral. Sie gilt als die Quelle des zeitlosen, kulturübergreifenden "Inneren Weges" von Ethischer Motivation, Geistiger Ruhe und Intuitiver Einsicht. Sie ist das überall relevante Instrument zur befreienden Erforschung der konkreten Realität. 

Andererseits spielt der Begriff "Achtsamkeit" in den Urtexten der monotheistischen Weltreligionen keine Rolle. Folglich kann es hier nicht um eine befreiende Erforschung der konkreten Realität oder einen kulturübergreifenden Befreiungsweg gehen. Es geht hier um kulturbedingte Absichten bzw. Vorstellungen, eine spezifische Glaubensreligion, der keine universelle Relevanz zukommt. In den Reden des Erwachten ist etwa auch häufig von den "Endgültigen Befreiungsstufen" (als Folge der universellen Praxis von Ethik, Ruhe und Einsicht) die Rede, während sie in der Bibel und dem Koran kein Thema sind.


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