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"Buddhistische Meditationszentren
gibt es heute in jeder größeren Stadt. Aber was erwartet Sie eigentlich
konkret, wenn Sie intensiv eine buddhistische Meditation praktizieren?
Dieser Beitrag schildert es am Beispiel der klassischen Achtsamkeitspraxis
'Vipassanâ'".
Das scheint hart zu werden Die rund fünfzig Teilnehmer sitzen auf Matten und Kissen im holzverkleideten Dachgeschoss eines großen Landhauses und lauschen der Einführung von Rosemary und Steve Weissman. Die Australierin und der Amerikaner lehren, wenn sie nicht gerade im Westen unterwegs sind, um hier Kurse zu geben, die Achtsamkeits- oder Einsichtsmeditation "Vipassanâ" im buddhistischen Tempel "Wat Kow Tham" auf der südthailändischen Insel Koh Pah-ngan. Dieser Tempel ist ein beliebter Anlaufpunkt für die spirituellen Asienreisenden. Das altindische Pali-Wort "Vipassanâ", betonen sie einführend, bedeute keine spezielle Technik, sondern einfach "Einsicht" oder "Weisheit", wie sie durch "Achtsamkeit von Moment zu Moment" hervortrete. Die mit ihren Zehntageskursen vermittelten Methoden bezwecken die Entwicklung von Konzentration, natürlicher Bewusstheit und klarem Verstehen der unmittelbar erfahrbaren "Gesetze von Ursache und Wirkung, die Körper und Geist beherrschen, kurz des "Karma" (Pali für "Wirken, Sich-Auswirken"). Durch diese Qualitäten entstehe auch Mitgefühl. (Die Lehren des Zehntageskurses stehen auch in ihrem Buch Der Weg der Achtsamkeit: Vipassanâ-Meditation.) Zunächst einmal scheint es alles ziemlich hart zu werden: Von früh bis spät stille Meditation im Sitzen, Stehen oder langsamen Auf- und Ab-Gehen; am Morgen zuerst noch vorbereitende Streckübungen; und das Ganze findet im Schweigen statt, lediglich unterbrochen von den Meditationsanweisungen, Einzelgesprächen und Abendvorträgen! Die Geschlechter sind getrennt untergebracht. Hoffentlich war es die richtige Entscheidung, werden sich da manche fragen, aber angesichts der neuen Erfahrung auch Spannung empfinden. Die Sehnsucht nach Innehalten und Einkehr, Stille und Einsicht, einer tiefen Begegnung mit sich, hat die Teilnehmer aus dem ganzen deutschsprachigen Raum und Frankreich bis hierher geführt. Der relativ niedrige Preis für den Meditationskurs deckt lediglich die Unkosten, entsprechend dem Prinzip des "Dâna" (Spende), wie es der "Erwachte" (was "Buddha" übersetzt heißt) vor 2500 Jahren nahe gelegt hat. Nach diesem Prinzip soll für spirituelle Lehren kein Geld verlangt werden; denn: "Was frei erhalten wurde", nämlich durch die innere Reifung auf dem spirituellen Weg, "wird frei weitergegeben". Unabhängig vom Einkommen sollten die spirituellen Unterweisungen des Buddha jedem zugänglich sein. Die heutigen Lehrenden des Vipassanâ leben von freiwilligen Spenden, die im allgemeinen anonym in Boxen gelegt werden, wodurch auch indirekter Spendendruck wegfällt. Das buddhistische Dâna-Prinzip beruht auf einer uralten asiatischen Tradition: Die Ordinierten geben den Laienanhängern spirituelle Unterstützung, und dafür geben die Laienanhänger den Ordinierten materielle Unterstützung. Diese Tradition ist im buddhistischen Asien zutiefst verankert. Die Klöster und Ordinierten haben dort keinerlei Unterhaltsprobleme. Die Weissmans heben hervor, dass in den alten Reden des Pali-Kanons zahlreiche Beispielen stehen, wie der Erwachte den zu ihm kommenden Menschen, welche den unterschiedlichsten persönlichen oder sozialen Hintergrund hatten, die jeweils angemessenen und damit wirklich hilfreichen Praxismethoden vermittelt habe. Davon seien sie immer sehr inspiriert gewesen. Denn "gleichgültig, wie gut die Medizin ist, wenn sie nicht die passende für die Krankheit ist, kann sie nicht geheilt werden". Beim Vipassanâ gehe es immer bloß um "Einsicht in die Realität, dies heißt in die grundlegenden Merkmale unserer selbst und des Lebens".
Einsicht in die Realität Schöne Worte, aber was heißen sie schon konkret! Diese Einsicht haben ja auch berühmte Philosophen oder Naturwissenschaftler mit ihren Werken versucht. Und wer möchte selbst bei ihnen mit Gewissheit sagen, dass sie dabei erfolgreich gewesen sind? Wie soll dann eine solche Einsicht durch schlichtes und stilles Sitzen, Stehen, langsames Auf- und Ab-Gehen, oder die anderen alltäglichen Aktivitäten in "Achtsamkeit von Moment zu Moment" hervortreten können? "Weise Reflektionen" oder "analytische Untersuchungen" spielen zwar auch im Vipassanâ eine Rolle, aber lediglich als bestimmte "Kontemplationen". Diese sind fest in das bewusste Wahrnehmen des augenblicklichen, stets fließenden und letztlich ungreifbaren Geschehens eingebettet. Die Weissmans empfehlen die "Betrachtung über Tod und Vergänglichkeit". Sie betonen, dass der Umgang mit Tod und Vergänglichkeit im buddhistischen Asien ein natürlicher sei, und diese Betrachtung im Leben der Buddhisten dort eine zentrale Rolle spiele. So stellen sie, wenn sie jemand mit belastenden Plänen oder Sorgen aufsucht, die Frage: "Was ist das Einzige im Leben, was absolut gewiss eintreten wird? Der Tod. Wann? Das weiß keiner; ob heute, in zwei Wochen, oder in vierzig Jahren? Was ist das Einzige, was dann zählen wird? Wie stark Weisheit oder Gleichmut, Mitgefühl oder liebende Güte gegenüber allen Mitwesen entwickelt und in der eigenen Lebensführung zum Ausdruck gebracht worden sind; kurz, wie gefestigt oder friedvoll der Geist geworden ist. Wann ist der einzige Zeitpunkt, um daran zu arbeiten? Jetzt!" Diese Tatsachen sollte man sich jeden Tag wieder neu vergegenwärtigen. Rosemary berichtet, wie ein Thailänder einmal humorvoll alle Australier als weise Menschen dargestellt habe. Und zwar äußerte er sich verwundert, dass, als er einmal in Australien gewesen sei, dort jeder mit dem Thema Tod und Vergänglichkeit beschäftigt schien. Rosemary verstand nicht, was er sagen wollte. Denn die Bewusstheit der Vergänglichkeit spiele im Westen doch eine eher geringe Rolle! Aber, fragte der Thailänder sie schmunzelnd, indem er das englische "today" (heute) in "to die" (sterben werden) umwandelte: "Warum wird man in Australien dann immer wieder gefragt: 'How are you to die (wie wirst Du sterben)?'" Mit diesem Wortspiel wollte er also vermitteln, dass die Bewusstheit der flusshaften Vergänglichkeit leicht untergeht, in der starken abendländischen Beschäftigung mit Glück, wie sie etwa in der häufigen Nachfrage "Wie geht es Dir?" zum Ausdruck kommt; und dass es dem (Loslassen im) Leben vielleicht förderlicher sei, sich täglich die eigene Sterblichkeit bewusst zu machen. Die Achtsamkeitspraxis als stille Meditation konfrontiert gewöhnlich zuerst mit einer "Realität" aus Langeweile, Unruhe, Zweifeln, Fantasien, Widerständen, Denken oder Bewertungen aller Art, dies heißt dem umherfliegenden Geist. Das ist die "Wirklichkeit", mit der man es gewöhnlich zuerst zu tun bekommt. Aber wenn man diese Realität in ihren ständig wechselnden Facetten einmal bewusst wahrzunehmen lernt, schwindet sie. Häufig wird einem dazu geraten, alle Ablenkungen mit einem spontanen Etikett (zum Beispiel "Langeweile", "Unruhe", "Zweifel" usw.) zu benennen. Durch dieses Mittel einer sich herausziehenden, beobachtenden Distanz soll man immer wieder loslassen, und dann zum gewählten "Einsichtsobjekt" zurückkehren (etwa dem Ein- und Ausatmen, das um die Nasenlöcher, an der Auf- und Abbewegung von Bauch wie Brust, oder im ganzen Körper spürbar wird).
Realität heißt Fließen Durch diese Verankerung und wachsende Sammlung öffnet sich der Blick allmählich für den "ständigen Fluss der entstehenden und vergehenden Erscheinungen" auf der geistigen und körperlichen Ebene. Dabei wird einem offenbar, dass alles Wahrgenommene anders ist, als es gewöhnlich erschienen ist. Es ist nämlich nicht konstant, verlässlich oder real; nicht die wahre Ursache für Glück oder Unglück; nicht die stabile Grundlage, die als ein "Selbst" tragfähig wäre; kurz, kein kompaktes "Ding", das sich tatsächlich festhalten ließe. Alles Wahrgenommene gleicht vielmehr feinem oder grobem Sand, der im wollenden Zugriff zwischen den Fingern entweicht. Dass man trotzdem die "Sinneseindrücke" festhalten will (gleichsam "Stand" darauf suchend), bewirkt eine Art von schleichender Bedrückung und Ratlosigkeit. Je stärker das unbewusste Ergreifen, desto größer die "Perplexität". Allmählich wird damit auch klar, was der Erwachte mit "Leiden" meint: Die tiefe, nagende oder existentielle Unruhe, welche durch Festhalten an dem entsteht, was ständig fließt und sich wandelt. So kommt es zu einem fortlaufend wiederholten und Angst einflößenden Abgleiten, Vorrutschen oder Schwanken des Geistes auf der unfixierbaren Realität. Das ständige Dahinfließen der Phänomene, das alles Ergriffene regelmäßig "aus den Händen spült" (und es bereits vor dem Verlust im ängstlichen Festhalten unbefriedigend sein lässt), wird gewöhnlich "ignoriert". Deshalb hat der Erwachte gelehrt, dass die tiefste Ursache des Leidens das "Unwissen" (Avijjâ) ist. Die Fixierung auf die Dinge (aus diesem "Nicht-hinsehen-Wollen") ist sozusagen der "Stamm" des "Leidensbaumes". Die "Zweige" oder Ableger dieses Baumes sind Verlangen, Abneigung, Eigendünkel, Geiz, Neid, Trägheit, Aufgeregtheit oder Zweifelsucht. In der Lehre des historischen Buddha heißen diese "blinden" Willenskräfte "innere Zwänge" (Kilesa), "Verblendungen", oder "Wurzeln des Unheilsamen".
Das mitfühlende Verstehen Das intuitive Begreifen des Leidens erwecke "mitfühlendes Verstehen" für sich selbst und andere, wie die Weissmans betonen. Mitfühlendes Verstehen oder tiefes Akzeptieren ergibt sich aus zunehmendem Loslassen. Was soll losgelassen werden? Die hinsichtlich der wahren oder höchsten Realität nicht angemessene, "verfehlte Ansicht" (micchâ ditthi), dass die fließenden Erscheinungen verlässlich-konstante, greifbare "Dinge", dies heißt "Ich", "mein" oder ein "Selbst" seien. In diesem Seinlassen liegt Weisheit, Gleichmut, wahre Freiheit. Mitfühlendes Verstehen, Weisheit oder Gleichmut sind die Schlüssel für wirklich konstruktives oder befreiendes Engagement in der Welt. Denn alle Probleme wurzeln in der geistigen Macht von Verlangen, Abneigung, Eigendünkel, Geiz, Neid, Trägheit, Aufgeregtheit oder Zweifelsucht. Mitfühlendes Verstehen setzt Freiheit von diesen blinden, leidvollen Willensmächten voraus. Es bedeutet somit, deren ungeheure Macht und schleichende Wirkung zu sehen. Mit diesem Sehen kommt echtes, aus dem Herzen erwachsendes Engagement in der Welt. Bloßer "Idealismus" dagegen (dies heißt hehre, intellektuell vielleicht gut begründete "Ideale", die aber den ununterbrochenen Fluss und Wandel der reinen Eindrucksrealität schlicht und einfach "übersehen"), verkehrt sich bloß allzu leicht in Enttäuschung, Frustration, Abneigung; und am Ende auch häufig in Radikalität oder Gewalt. Mitfühlendes Verstehen schützt gegen einen jeden solchen Idealismus. Damit bewirkt es im Endeffekt viel mehr Positives, weil es in jeder Situation den richtigen Weg kennt und praktisch weist. Es erwächst aus der meditativen Einsicht in unserer unmittelbaren Sinneserfahrung, bzw. der "Achtsamkeit von Moment zu Moment" beim gewöhnlichen Sitzen, Stehen, Liegen oder Gehen, sowie den anderen alltäglichen Aktivitäten, kurz gesagt bei allen Körperbewegungen, -kontakten oder -empfindungen. Auch die Verzweigungen der Ein- und Ausatmung im ganzen Körper sollte im Gespür gehalten werden, gleichgültig, was man gerade tut. Unter den buddhistischen Tugenden hat das Mitgefühl einen besonderen Stellenwert, was sich auch klar in der Sprache mancher buddhistischer Völker zeigt. Das tibetische Wort für unser rein deskriptives, lediglich neutral beschreibendes "Mitgefühl" lautet: "Der König des Herzens". So unscheinbar und fern das Vipassanâ auf der einen Seite von religiösen Lehrgebäuden, esoterischen Praktiken, psychologischen Erklärungsmodellen, therapeutischen Behandlungsansätzen, politischen Rezepten, ideologischen Denksystemen, literarischen Ausführungen, intellektuellen Philosophien oder wissenschaftlichen Theorien auch sein mag, so einfach menschlich ist es zugleich, aber eben gerade dadurch höchst machtvoll, weil von jedem unmittelbar und überall anwendbar. Die Unscheinbarkeit des Vipassanâ kann zumindest im Abendland leicht dazu verleiten, es nicht zu erkennen, eher abzutun, nicht wirklich ernst zu nehmen; dies heißt die Lösungen "woanders" als in diesem schlichten "Hier und Jetzt" des Augenblickes, wie er sich real anfühlt, zu suchen.
In Einsicht angstfrei ergeben Im Buddhismus ist das Vipassanâ mit seinen unterschiedlichen natürlichen Ansätzen und technischen Methoden ein hervorragender systematischer Weg, um sich die befreiende Bedeutung dieses schlichten "Hier und Jetzt" so tief zu vergegenwärtigen, dass immer weniger "woanders" nach den Lösungen gesucht wird. Deshalb nennt es etwa die Vipassanâ-Lehrerin Mary Thanissara den "großen sensationslosen Pfad". Durch das zunehmend achtsame, in den Momenten aufgehende Betrachten weicht der Übende der Flussrealität nicht mehr aus. Dies bedeutet Vertrautwerden mit der wahren, "Selbst"-los unfixierbaren Natur der Dinge, die Fähigkeit, sich ihr in befreiender Einsicht angstfrei zu ergeben. So tritt im Innern allmählich ein tiefes und beständiges, weil relativ unabhängiges Glück oder Gleichgewicht hervor, das im mitfühlenden Verstehen auch wahrhaft hilfreiches Engagement gebiert. Man könnte dieses Glück auch mit dem westlichen Forscher Mihalyi Csziszentmihalyi als "Flow" beschreiben: "Das Einswerden mit der Tätigkeit, neben der alles andere bedeutungslos wird". Aber "Tätigkeit" bedeutet in der Achtsamkeits- oder Einsichtspraxis Vipassanâ jede, und besonders jede unscheinbare Aktivität. Doch in der Tradition des Vipassanâ wird darüber hinaus auch der ethischen Qualität unserer Motive genaue Aufmerksamkeit gewidmet. Denn der Erwachte hat die Handlungsabsichten als den ausschlaggebenden Formgeber des Geistes und des Schicksales definiert, als das innere Ursache-Wirkungs-Gesetz "Karma" (Wirken, Sich-Auswirken). Die Weissmans lehren dazu eine Betrachtung (eingebettet in das bewusste Wahrnehmen des momentanen Geschehens). Man sollte sich stets fragen: "Warum bin ich hier?" und "Was tue ich hier?"
Das Kronjuwel von Buddhas Lehre Die prägenden Vipassanâ-Gründermeister Südostasiens sind Rebellen gegen den traditionellen Monopolanspruch der Klöster auf den höchsten Befreiungsweg gewesen. Sie haben den inneren Befreiungsweg in breitem Maßstab an die Laienbevölkerung zurückgebracht. Denn im alten Indien wurde der Weg breit praktiziert, wie die Reden des Buddha klar machen. Die Vipassanâ-Ansätze sind aus einer pragmatischen Auseinandersetzung mit den Meditationsreden des Erwachten entstanden. Dieser hat die Achtsamkeits- oder Einsichtspraxis in seiner zentralen "Rede von den Vergegenwärtigungen der Achtsamkeit" (Satipatthana-Sutta) berühmt so beschrieben. "Dies ist der Direkte Weg zur Läuterung der Lebewesen, zum Überwinden von Traurigkeit und Wehklagen, zum Verschwinden von Schmerz und Kummer, zum Erlangen des wahren Weges, sowie zum Verwirklichen des Nirvâna, nämlich die Vier Vergegenwärtigungen der Achtsamkeit (für das Körperliche, die Empfindungen, die Geistesqualitäten, und die Natürlichen Wahrheiten)." An keiner anderen Stelle in den Reden des Pali-Kanons gebraucht der historische Buddha diesen im alten Indien besonders feierlichen Ausdruck "ekayâno Maggo", der zugleich "direkter Weg", "einziger Weg", sowie selbstständig zu beschreitender "Weg alleine für einen" bedeutet. Auch deshalb bezeichnet Bhikkhu Bodhi, der zentrale Neuübersetzer und überragende Kenner der Reden des Pali-Kanons mitsamt dessen Kommentaren, das Vipassanâ als "Das Kronjuwel der Lehren des Buddha". Der Erwachte hat die "treffliche Achtsamkeit", die zunehmend die wahre oder "Selbst"-lose Natur der Dinge in ihrem steten Dahinfließen oder Nicht-tragen-Können "trifft", so definiert: "Bleibt fortwährend verankert in eingehender Betrachtung des Körperlichen im Körperlichen: Entschlossen, klar wissend und achtsam gegenwärtig, um Verlangen und Bekümmern hinsichtlich der Welt abzulegen. Das Gleiche gilt für die Empfindungen (oder Gefühlsreaktionen), Geistesqualitäten und natürlichen Wahrheiten." Im Buddhismus ist die Erfahrung des Menschen die höchste Erkenntnisquelle. Aus diesem Grunde steht hier eine "treffliche Achtsamkeit" (sammâ Sati) im Hinblick auf die natürlichen Gegebenheiten von Körper oder Geist (und "Meditation" als ihre systematische Einübung) im Mittelpunkt der ganzen Praxis. Könne Natalia Wörner sagen, was ihr der Zehntageskurs gebracht hätte? "Diese Frage ist schwer zu beantworten", sagt sie nachdenklich. "Das Ganze müsse jetzt auch erst einmal eine gewisse Zeit sacken und nachwirken." Aber sie schien während des Kurses eher skeptisch und prüfend. Nein, das habe getäuscht, betont sie; und kauft die Kassetten mit den Vorträgen des gesamten Kurses.
Tipps und Kontakte: Mittlerweile ist das Angebot an Meditations-Seminaren wie dem beschriebenen sehr groß. Einen guten Überblick über das Thema, verbunden mit einem ausführlichen Adressen- und Literaturteil, gibt das auch von Hans Gruber verfasste Kursbuch Vipassanâ: Wege und Lehrer der Einsichtsmeditation (Fischer Taschenbuch, 2. Aufl. Jan. 2001). Es ist der populäre Überblick zu den hauptsächlichen Ansätzen, Vertretern und Textgrundlagen der buddhistischen Achtsamkeits- oder Einsichtspraxis Vipassanâ. Bücher von Weissman, Rosemary
und Steve: 1) Der Weg der Achtsamkeit: Vipassanâ-Meditation,
Irisiana / Hugendubel (ihre exakten Kurslehren). 2) Mitfühlendes
Verstehen, Vipassanâ-Meditation, Jhana-Verlag.
In Deutschland finden die Retreats der Weissmans jährlich im "Waldhaus
am Laacher See" in Nickenich statt (Tel. 02636-3344 F: -2259; Email:
budwest@t-online.de;
Websites: www.buddhismus-im-westen.de;
oder: www.waldhaus-am-laacher-see.de).
Und wenn sie nicht auf Reisen sind, dann auf der Insel Ko Pah-Ngan in
Thailand (Info und Anmeldung per E-Mail: watkowtahm@biogate.com;
Internet: www.biogate.com/watkowtahm).
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