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Zwei Zen-Mönche kommen an einen strömenden
Fluss, an dem ein kurz bekleidetes Mädchen Angst hat, den Fluss
zu überqueren. Der eine Zen-Mönch nimmt sie lachend auf die
Schultern und trägt sie hinüber.
Akzeptanz der Dinge, wie sie in Wirklichkeit sind:
Ungetrübtes Sehen und Genießen der Natur (der Dinge): "Vor der Tür liegen Blüten verstreut.Der Gesang der Vögel begleitet ihr Fallen. Die helle Frühlingssonne lugt ins Fenster. Eine dünne Rauchfahne schwebt über den Räucherstäbchen." "Frischer Morgenschnee liegt vor dem Schrein. Zen-Meister und Poet Ryôkan (Japan, 18. Jh.)
Wirklichkeitsgemäßes Sehen, die Drei Daseinsmerkmale: "Flusshaft-vergänglich sind alle bedingt
entstandenen Phänomene. Wenn man dies mit dem Auge der Weisheit
erschaut, entsteht Überdruss am Leiden. Hier liegt der Pfad zur
Freiheit. Letztlich nicht-tragfähig oder nicht greifbar sind alle
bedingt entstandenen Phänomene. Wenn man dies mit dem Auge der
Weisheit erschaut, entsteht Überdruss am Leiden. Hier liegt der
Pfad zur Freiheit. Das Nicht-Selbst sind alle bedingten und unbedingten
Dinge. Wenn man dies mit dem Auge der Weisheit erschaut, entsteht Überdruss
am Leiden. Hier liegt der Pfad zur Freiheit."
"Wir dürfen die Themen Vergänglichkeit,
Unbefriedigende Natur und Nicht-Selbst-Sein nicht leicht nehmen. Sie
sind nicht etwa bloß Angelegenheiten für Alte oder Worte
für einen Sterbenden. Sie sollten im Alltag verwandt werden. Denn
eine Person, die fähig ist, die Vergänglichkeit, die Unbefriedigender
Natur und das Nicht-Selbst-Sein aller Dinge zu benutzen, um ihren Alltag
zu meistern, besitzt den perfekten Antikörper. Für sie können
Gestalten, Geräusche, Gerüche, Geschmäcker oder Empfindungen
nicht mehr zu Giften werden. So erfährt sie wahre Sicherheit, Freiheit,
Friede."
Eine schöne Formulierung des "allbezogenen, ungetrennten Nicht-Selbst" bzw. des "Weltumarmenden Selbst in Liebe, Mitgefühl oder Mitfreude" in westlicher philosophischer Sprache stammt von Arthur Schopenhauer, dem ersten deutschen ,Buddhaisten', wie er sich selber nannte: "Sieh dich doch um! Was da ruft 'Ich, ich, ich
will da sein', das bist du nicht allein, sondern alles, durchaus alles,
was nur eine Spur von Bewusstsein hat. Folglich ist dieser Wunsch in
dir gerade das, was nicht individuell ist, sondern allen ohne Unterschied
gemein. Er entspringt nicht aus der Individualität, sondern aus dem
Dasein überhaupt, ist jedem, das da ist, wesentlich, ja ist das, wodurch
es da ist, und wird demgemäß befriedigt durch das Dasein überhaupt,
auf welches allein er sich bezieht. Er wird befriedigt nicht aber ausschließlich
durch irgendein bestimmtes, individuelles Dasein, da er auf ein solches
gar nicht gerichtet ist. Trotzdem hat es jedesmal den Schein hiervon,
weil er nicht anders als in einem individuellen Wesen zum Bewusstsein
gelangen kann und deshalb jedesmal auf dieses allein sich zu beziehen
scheint. Dies ist jedoch ein bloßer Schein, an welchem zwar die Befangenheit
des Individuums klebt, den aber die Reflexion zerstören und uns davon
befreien kann. Der Philosoph Arthur Schopenhauer
Die vier "Unbegrenzten" bzw. "Wohnstätten der Götter" des Buddhismus sind Liebende Güte, Mitgefühl und Mitfreude in Gleichmut. Mit ihnen lebt man in der Haut eines Menschen in göttlichem Bewusstsein. Sie werden (im Sinne des letzten Zitates von Arthur Schopenhauer) im Pali-Kanon so begründet: "Sein (Nicht-)Selbst in allem wiedererkennend, durchstrahlt ein (wahrer) Mensch die ganze Welt mit einem Herzgeist voller Liebender Güte, Mitgefühl und Mitfreude in Gleichmut - mit einem großen, erhabenen und unbegrenzten Herzgeist." Der historische
Buddha
Achtsamkeit und Ethik, der einfache oder Große Weg: "Alle Seinszustände haben den Begriffsgeist zum Vorläufer und Herrscher, sind von ihm gemacht. Wenn man mit korrumpierten Sinn spricht oder handelt, folgt Unheil nach, wie das Wagenrad den Hufen des Zugochsen. Alle Seinszustände haben den Begriffsgeist zum Vorläufer und Herrscher, sind von ihm gemacht. Wenn man mit geläutertem Sinn spricht oder handelt, folgt Heil nach, wie das Wagenrad den Hufen des Zugochsen." "Achtsamkeit ist der Pfad zum Todlosen, Unachtsamkeit der Pfad zum Tod. Achtsame sterben nicht, Unachtsame wirken wie schon tot." "Wie eine Biene den Nektar einer Blume aufnimmt, ohne Farbe und Duft zu stören, dann weiter fliegt, so gehen Weise durch die Welt." "Der Wohlgeruch der Blumen weht bloß mit dem Wind. Der Wohlgeruch der Tugendhaften weht gegen den Wind. Er dringt in jede Richtung, steht über jedem anderen Wohlgeruch, erreicht die Götter." Der Buddha im "Pfad der Natürlichen Wahrheit" Dhammapada
Die Große Freiheit: Ich mache nichts den ganzen Tag lang ... Doch dieses besondere Glück übersteigt uns
keineswegs! Einer zu sein, der "nichts den ganzen Tag lang" macht, Worauf es dabei alleine ankommt, ist, Zu diesem Zeitpunkt wirkt kein "Ich" mehr, Die befreiende Ruhe des Geistes "Samâdhi" Und sie ergründet diese, Theravâda-Meister Ajahn Buddhadâsa
Der Theravâda-Naturmeister Ajahn Chah: Ein Merkmal von Ajahn Chah, dem neben Ajahn Buddhadâsa
einflussreichsten Meisters Thailands, sind tiefe Gleichnisse aus der
Natur (der Dinge). Er zog als Bettelasket wandernd viele Jahre durch
die Natur. Ajahn Chah ist der Großmeister des "gesunden Menschenverstandes",
des ungetrübten, von religiösem Glauben oder Konzepten nicht
überlagerten Herzgeistes. "Einige fordern, dass die Praxis 'natürlich' sein soll. Sie beklagen sich, dass der Weg der Meditation nicht ihrer 'Natur' entspreche. Natur ist der Baum im Wald. Wenn du ein Haus daraus zimmerst, ist er nicht mehr 'natürlich'. Trotzdem brauchst du es. Auch die Hunde sind ganz natürlich, wenn sie ihrer Nase nachrennend überallhin rennen. Wenn du ihnen Futter hinwirfst, werden sie darauf losstürzen und sich bekämpfen. Willst du etwa so sein? Die wahre Bedeutung von 'natürlich' wird mit der inneren Praxis klar. Dieses 'natürlich' liegt jenseits unserer Konditionierungen und Ängste. Wenn sich der menschliche Geist seinen 'natürlichen Impulsen' überlässt, untrainiert, herrschen Verlangen, Hass oder Verwirrung. Dann folgt Leiden. Mit der inneren Praxis erlauben wir unserer tiefen Weisheit oder Liebe hervorzuwachsen, bis sie unter allen Bedingungen natürlich erblüht."
Der einfache Pfad "Traditionell wird der Achtfache Pfad mit seinen acht Gliedern gelehrt. Aber der wahre Achtfache Pfad liegt in uns selbst: Zwei Augen, zwei Ohren, zwei Nasenlöcher, eine Zunge und ein Körper. Diese acht Tore sind unser ganzer Pfad, und der Geist ist dasjenige, was diesen Pfad beschreitet. Verstehe diese Tore, untersuche sie genau, und es werden sich dir alle Dinge offenbaren. Das Herz des Pfades ist so einfach! Lange Erklärungen sind ganz überflüssig: Gib das Ergreifen von Verlangen und Hass auf, ruhe mit allen Dingen, wie sie jeweils sind. Dies ist alles, was ich in meiner Praxis mache. Versuche nicht, 'etwas' zu werden, mache dich nicht zu 'etwas', sei kein 'Meditierer', und werde auch nicht 'erleuchtet'. Wenn du sitzt, lass es einfach alles innerlich sein. Ergreife nichts und verwirf nichts. Es gibt Dutzende von Meditationstechniken, um Sammlung und viele Arten des Vipassanâ (Höheres Sehen) in sich zu entwickeln. Aber es läuft alles immer auf das hinaus: Lass es einfach alles innerlich sein. Komm hier herüber, wo es kühl ist. Verlasse den Kampf! Warum es nicht versuchen? Wagst du es?"
Korrekte Bemühung "Korrekte Bemühung ist nicht die Bemühung, etwas Bestimmtes geschehen zu machen. Es ist die Bemühung, in jedem Moment bewusst und wach zu sein, die Bemühung, Trägheit und Inneren Zwang zu überwinden, die Bemühung, jede Aktivität des Tages in eine Meditation zu verwandeln."
Wahre Liebe "Wahre Liebe bedeutet Weisheit. Man liebt einen anderen, aber am Ende geht oder stirbt der geliebte Mensch. Dann wehzuklagen und voller Sehnsucht an den Gegangenen zu denken, nach dem zu greifen, was sich verändert hat, ist Leiden, nicht Liebe. Wenn wir mit dieser Wahrheit ganz eins sind, nicht mehr verlangen, wird die Weisheit oder Wahre Liebe, die über das Verlangen hinausgewachsen ist, unsere Welt erfüllen."
Der stille Waldteich "Sei einfach bloß achtsam! Gestatte allen Dingen, den ihnen gemäßen oder natürlichen Verlauf zu nehmen. Dann wird dein Geist stiller und stiller, wo du auch sein magst. Er wird so still wie ein klarer Waldteich. Dann werden alle Arten von großartigen und seltenen Tiere an diesen Teich herankommen, um aus ihm zu trinken. So wirst du die Natur aller Dinge in der Welt verstehen lernen. So wirst du viele wundervolle, sonderbare Dinge kommen und gehen sehen. Aber du wirst still bleiben. Probleme werden entstehen. Aber du wirst sie durchschauen. Dies ist das Glück eines Erwachten."
Verlasse dich auf dich selbst Der Buddha lehrt, dass alle, die es wirklich wissen wollen, die Wahrheit aus sich selbst heraus verwirklichen müssen. Dann macht es keinen Unterschied, ob dich andere kritisieren oder loben. Was immer sie sagen mögen, es wird dich nicht stören. Wenn eine Person kein Vertrauen in sich selbst hat, wird sie, wenn jemand sie schlecht heißt, sich demgemäß schlecht fühlen. Was für eine Zeitverschwendung! Wenn dich Leute kritisieren, untersuche dich einfach: Wenn sie unrecht haben, lasse sie unbeachtet. Doch wenn sie recht haben, lerne von ihnen. In beiden Fällen gibt es keinen Grund, Ärger zu entwickeln. Wenn du die Dinge so sehen kannst, wirst du in Frieden leben. Wenn du die inneren Werkzeuge benutzt, welche der Buddha gegeben hat, brauchst du andere ebensowenig zu beneiden. Während Träge bloß zuhören, bloß glauben wollen, wirst du unabhängig sein - fähig, dich selbst zu tragen. Zu praktizieren, indem du dich alleine auf deine Ressourcen verlässt, ist wohl beschwerlich, weil sie ganz deine eigenen sind. Aber wenn du etwas ergreifst, macht es keinen Unterschied, wem es gehört. Wenn du ein Feuer im Garten des Nachbarn anfasst, wird es heiß sein. Wenn du ein Feuer im eigenen Garten anfasst, wird es heiß sein. Also ergreife nichts! So praktiziere ich, und dies ist der direkte Weg. Ich konkurriere mit niemandem. Wenn du mit Schriften oder Psychologie kommst, um mit mir zu argumentieren, werde ich nicht mit dir argumentieren. Ich werde dir lediglich Ursache und Wirkung verständlich machen, um die Wahrheit der Praxis aufzuzeigen. Wir müssen alle wieder lernen, uns wirklich auf uns selbst zu verlassen.
Eine Schlange ergreifen "Unsere Praxis bedeutet, nichts zu ergreifen", erklärte Ajahn Chah einem neuen Mönch. "Aber ist es nicht notwendig, sich manchmal an Dingen festzuhalten?" meinte der Mönch. "Mit den Händen ja, aber nicht mit dem Herzen", lautete die Antwortet. "Wenn das Herz ergreift, was schmerzvoll ist, gleicht dies dem Biss einer Schlange. Wenn das Herz im Verlangen ergreift, was angenehm ist, gleicht dies dem Ergreifen des Schwanzes der Schlange. Dann dauert es bloß eine kleine Weile, bis der Kopf der Schlange herumfährt und zubeißt. Mache Nichtergreifen und Achtsamkeit zu den Hütern deines Herzens, dich zu deinen Eltern. Dann werden deine Vorlieben und Abneigungen vielleicht noch wie Kinder rufen: 'Ich mag das nicht, Mammy, ich mag mehr davon, Daddy'. Du lächelst einfach und sagst: 'Klar, Kind'! - 'Aber Mammy, ich mag wirklich einen Elephanten', und du: 'Klar, Kind'! So gibt es keine Probleme; wenn du die Rufe kommen und gehen lässt, ohne zu ergreifen. Etwas kontaktiert die Sinne, Vorlieben und Abneigungen entstehen, und hier kommt es zu Verblendung. Aber durch Achtsamkeit kann in dieser Erfahrung auch Weisheit hervortreten. Fürchte keine Plätze, wo viele Dinge die Sinne kontaktieren. Erwacht zu sein, heißt nicht, taub oder blind zu sein. Wenn du etwa jede Sekunde ein Mantra murmelst, um die Dinge abzublocken, wirst du vielleicht unter ein Auto kommen. Sei achtsam und lasse dich nicht zum Narren halten. Wenn andere sagen, etwas sei so schön, sage dir 'ist es nicht'. Wenn andere sagen, etwas sei so köstlich, sage dir 'Nein, ist es nicht'. Verfange dich nicht in den Anhaftungen der Welt, den relativen Beurteilungen. Lass es vorbeiziehen.
Der Körper mit dem Atem, das Tor zur Höchsten Wahrheit: "In diesem klaftergroßen Körper, der mit begreifendem Bewusstsein und Herzgeist versehen ist, offenbare ich euch die Welt, den Ursprung der Welt, das Ende der Welt, sowie den Weg, der zum Ende der Welt führt." "Eben hier, in diesem Körper, wie er aus den Großen Elementen besteht, offenbare Ich euch befreiend die Vier Edlen Wahrheiten." Der Buddha, Systematische Sammlung, Pali-Kanon
"Wenn die Bewusstheit des Ein- und Ausatmens entwickelt
und kultiviert wird, ist es von großer Frucht und von großem
Nutzen. Denn wenn die Bewusstheit des Ein- und Ausatmens entwickelt
und kultiviert wird, bringt es die Vier Vergegenwärtigungen der
Achtsamkeit (das Körperliche, die Gefühlsreaktionen oder Empfindungen,
die Geistesqualitäten und die Natürlichen Wahrheiten) zur
vollen Reife. Wenn die Vier Vergegenwärtigungen der Achtsamkeit
entwickelt und kultiviert werden, bringt es die Sieben Flügel des
Erwachens (Durchdringende Achtsamkeit, Höhere Wirklichkeitsergründung,
Aufblühende Energie, Große Freude, Geistige Stille, Tiefe
Sammlung und Kosmischer Gleichmut) zur vollen Reife. Wenn die Sieben
Flügel des Erwachens entwickelt und kultiviert werden, bringt dies
schließlich das Wahre Wissen und die Höchste Freiheit hervor."
1) "Der Willensakt und die Aktion des Leibes sind nicht zwei objektiv erkannte verschiedene Zustände, sondern sie sind eines und das selbe; nur auf zwei gänzlich verschiedene Weisen gegeben - einmal ganz unmittelbar und einmal in der Anschauung für den Verstand. Die Aktion des Leibes ist nichts anderes als der objektivierte, d.h. in die Anschauung getretene Akt des Willens ... Man kann nur dadurch zum Ding an sich gelangen, dass man einmal den Standpunkt verlegt, nämlich statt wie bisher immer nur von dem auszugehen, was vorstellt, einmal ausgeht von dem, was vorgestellt wird. Dies ist jedem aber nur bei einem einzigen Dinge möglich, welches ihm auch von innen her zugänglich und dadurch ihm auf zweifache Weise gegeben ist: Es ist sein eigener Leib, der in der objektiven Welt eben auch als Vorstellung im Raume dasteht, zugleich aber sich dem eigenen Selbstbewusstsein als Wille kund tut. Dadurch aber liefert er den Schlüssel aus zum Verständnis aller seiner Aktionen und Bewegungen sowie der nach Naturgesetzen und als Äußerungen der Naturkräfte eintretenden Veränderungen der allein in objektiver Anschauung gegebenen übrigen Körper, sodann des bleibenden Substrates aller dieser Aktionen, in welchem die Kräfte zu den selben wurzeln, also dem Leibe selbst. Diese unmittelbare Erkenntnis, welcher jeder vom Wesen seiner eigenen Erscheinung hat, muss nacher auf die übrigen Erscheinungen analogisch übertragen werden, und wird alsdann der Schlüssel zur Erkenntnis des inneren Wesens aller Dinge, der Dinge an sich selbst. Zu dieser also kann man nur gelangen auf einem von der rein objektiven Erkenntnis, welche bloße Vorstellung bleibt, ganz verschiedenem Wege, indem man nämlich das Selbstbewusstsein des Subjektes der Erkenntnis zur Hilfe nimmt ... Dies ist der Weg, den ich gegangen bin, und er ist der allein rechte, die enge Pforte zur Wahrheit." 2) "Wenn ich die Resultate meiner philosophischen Forschung als den Maßstab für die Wahrheit heranzöge, sähe ich mich veranlasst, dem Buddhismus den Vorrang vor allen anderen Lehren einzuräumen." Arthur Schopenhauer
Der Erlöser: Man selbst begeht Unheil, und man selbst korrumpiert sich. Man selbst meidet Unheil, und man selbst läutert sich. Korrumpierung und Läuterung hängen von einem selbst ab! Keiner läutert einen anderen. Die Erwachten können den Inneren Weg bloß weisen. Doch wir müssen uns selbst bemühen, ihn zu gehen. Die Sich-Läuternden gehen ihn. So befreien sie sich von den Kräften der Verblendung. Man ist sich selbst der größte Erlöser! Welchen anderen Erlöser soll es denn hier noch geben? Im wohlbeherrschten Selbst findet sich ein Erlöser, der anderswo kaum zu finden ist. Übeltäter verhalten sich selbst gegenüber, wie es kein Feind tun könnte; gleich Kletterpflanzen schnüren sie sich langsam die Luft ab. Der Buddha im "Pfad der Natürlichen Wahrheit" Dhammapada
Selbst und Nicht-Selbst, die Rückkehr zum Wesen der Dinge: "Es gibt nur einen 'Satan': Selbstsucht." "Wahre Praxis bedeutet, über den Einfluss
von 'gut' und 'schlecht' hinaus gelangt zu sein. Denn 'gut' und 'schlecht'
sind bloß relative Wahrheiten. Sie gehören genauso zum Strom
des Entstehens in Abhängigkeit wie alles andere auch. So sind sie
letztlich kein 'Selbst', keine 'Seele', kein 'Ding'. Buddhismus ist
die Religion der Leerheit von einem Selbst." "Ich sehe keine Lehre vom Selbst, die, wenn sie
ergriffen wird, nicht Unglück, Wehklagen, Schmerz, Kummer und Verzweiflung
hervorbrächte."
1) "Der Gott- und Seelen-Glaube ist der menschliche Ich- und Mein-Glaube in seiner metaphysisch überhöhten Form, das unbewusst machtvollste Rückversicherungsprojekt des 'Selbst' in der Geschichte." 2) "Solange es um ein Selbst geht, sei es ein ,kleines' oder ,großes', ein ,konventionelles' oder ,wahres', ein ,göttliches' oder ,teuflisches', wird man sich darum drehen. Solange man sich darum dreht, ist man in Rotation, dies heißt unfrei, unklar, unruhig. In diesem Zustand ist man nicht, was man sein könnte - Wahrer Mensch." 3) "Viele Christen, die Theosophen und moderne Integralisten
wie Ken Wilber glauben: ,Gott ist das Wahre Selbst im Menschen.' Einige
moderne Anhänger des Mahâyâna-Buddhismus, sowie der Lehre von der ‚Nicht-Zweiheit'
(Advaita, heute oft Satsang) des philosophischen Hinduismus glauben:
,Das Wahre Selbst im Menschen ist das Nicht-Selbst.' Gelegentlich wird
aus beiden Lehren der Schluss gezogen: ,Gott ist das Nicht-Selbst.'
Die Antwort des Buddha im frühen Buddhismus Theravâda lautet: ,Alle
Dinge (im Bereich des Bedingten und das Unbedingte) sind das Nicht-Selbst";
oder, mit den Worten Nâgârjunas, des einflussreichsten Kommentators
des Buddha: ,Alles ist leer', ohne ,Eigenwesen' (Svabhâva). Folglich
ist hier nichts ein ,Wahres Selbst' oder ein ,Gott'. Der Buddhismus
ist die einzige nicht-theistische Weltreligion. Der Grund dafür ist:
Die Vorstellung vom ,Selbst' bildet die Quelle von Durst und Ergreifen
dessen, was fließt, dies heißt von Angst und Leiden."
"Es heißt, Gott habe die Menschen nach seinem
Ebenbild erschaffen. Vielleicht haben die Menschen Gott nach ihrem Ebenbild
erschaffen."
Eigendünkel oder Selbstvergleiche überdecken
die universelle Wahrheit des Nicht-Selbst. Schluss: "Alles, was
du so erkennen wirst, ist das Selbst, Ich, Mein. Buddhismus heißt
Loslassen des Selbst, Leerheit, Nirvâna."
Nachdenkenswertes zum Glauben an Gott: Im Buddhismus gibt es "Götter" Devas, die im Daseinskreislauf "Samsâra" die höchste Wesensklasse darstellen, die aber trotzdem vergänglich wie alle anderen Wesen auch sind (wenngleich sie viel länger und leidfreier leben). Ihre Existenzstufe gilt nicht als "Lösung". Das menschliche Leben ist zum Verwirklichen der wahren Befreiung des Nirvâna das beste, weil es genügend Leiden erfährt, um zum Befreiungsweg motiviert zu werden, und genügend Leidfreiheit, um den Befreiungsweg gehen zu können. Das altindische Äquivalent zum monotheistischen Schöpfergott ist der höchste altindische Gott Brahmâ. In der zentralen Eröffnungsrede der Langen Sammlung - dem Brahmajâla Sutta: Das Netz der hohen Ansichten, die nicht die Lehre sind -, betrachtet der Buddha in kritischer Weise 62 "Verfehlte Ansichten" seiner Zeit. Der Erwachte zitiert hier das Selbstverständnis des Gottes Brahmâ als die fünfte "Verfehlte Ansicht" mit diesen Worten (die sehr an das Selbstverständnis des alttestamentarischen Gottes erinnern): "Ich bin Brahmâ, der Große Brahmâ, der Höchste, der Machtvolle, der Allwissende, der Allmächtige, der Herr aller, der Ernenner und Bestimmer, der allen ihren Platz zuweist, der Vater von allem, was war und sein wird. Ich habe all diese Wesen erschaffen!" Aus Sicht des Erwachten ist Brahmâ nur ein vergängliches Wesen (wenngleich mit mehr Macht und größerer Lebensspanne als die anderen), das aus Eigendünkel (die tiefste "Fessel") zu dem zitierten Schluss kommt. In der Rede beschreibt der Buddha auch kritisch den menschlichen Glauben an die zitierten Ansprüche des Gottes Brahmâ. Er nennt diesen Glauben "das Gefühl derjenigen, die nicht wissen oder sehen, die Sorge und das Schwanken derjenigen, die im Verlangen stecken." Dann beschreibt er, wie dieses Gefühl durch Unachtsamkeit in den Sinneskontakten zustande kommt, und zu Verlangen, Leiden oder Angst führt. Der Weg zur Befreiung davon, sowie allen Verfehlten Ansichten, sei das achtsame Sehen "des Entstehens und Vergehens der Sinnesgrundlagen, wie sie wirklich sind; ihrer Anziehungskraft und Gefahr; sowie der Befreiung von ihnen." In diesem Falle werde das, was über all diese Ansichten hinausgeht, gesehen. (Ende des Resümees dieser Eröffnungsrede der Langen Sammlung.) Hans Gruber, Indologe
"Der Buddhismus ist unter den Religionen der Welt einzigartig, weil es in seiner Erlösungslehre keinen Platz für Gott gibt. Die meisten asiatischen Religionen (mit der Ausnahme vielleicht mancher besonders devotionaler Formen des Hinduismus) sind im Grunde nicht-theistisch, und zwar in dem Sinne, dass Gott hier nicht die zentrale Stellung hat, die ihm die monotheistischen Religionen zuschreiben. Aber der Buddhismus geht über die meisten dieser Religionen noch hinaus, weil er im positiven Sinne anti-theistisch ist. Denn es ist hier gerade die Vorstellung eines Gottes, die im Konflikt mit einigen Prinzipien steht, die grundlegend für die buddhistische Sicht von der Welt und der Rolle des Menschen in ihr sind … Der Pfad der Buddha kann nicht beschritten werden, wenn eine Person von der Vorstellung eines Gottes verleitet ist. Aus diesem Grunde ist ein korrektes Verstehen der Verzweigungen der Gottesidee unabdingbar für jeden, der auf dem buddhistischen Pfade zur vollkommenen Befreiung voranschreiten möchte." Aus The Buddhist Attitude to God, von Dr. V. A. Gunasekara
"Die Religion der Zukunft wird eine kosmische
sein. Sie sollte einen persönlichen Gott transzendieren und Dogma
und Theologie vermeiden. Indem sie sowohl das Natürliche als auch
Spirituelle umfasst, sollte sie auf einem religiösen Sinn beruhen,
der aus der Erfahrung aller natürlichen und spirituellen Dinge
als tiefer Einheit erwächst. Der Buddhismus entspricht diesen Maßstäben.
Wenn es irgendeine Religion gibt, die den Ansprüchen moderner Wissenschaft
gewachsen ist, heißt sie Buddhismus."
"Ich bin gegen Gott, weil ich gegen alle Einbildungen
bin. Ich bin gegen die Hölle und gegen den Himmel, weil ich nicht
mitverantwortlich für Schizophrenie in der Menschheit sein möchte.
Ich will nicht, dass Menschen in Angst vor der Hölle und in Gier
nach dem Himmel leben ... Gott ist die größte Lüge der
Existenz; und einer zentralen Lüge entspringen Tausende von Lügen
... Jesus sagt: "Wer nicht mit mir ist, ist gegen mich." Dies
sind die Worte eines Politikers, nicht die Worte eines religiösen
Mannes, nicht die Worte eines meditativen Mannes, der Dinge sehen kann."
1) "Die religiöse, nicht die soziale Anlage ist letzten Grundes das, was den Menschen vom Tier unterscheidet. Sozial veranlagt ist das Tier auch, oft weit höher als der Mensch; es ist aber nicht religiös veranlagt und so liegt in der Religion letzten Grundes die Blüte alles Menschtums und diese Blüte darf nicht verkümmern. Darum sagen wir noch einmal: Eins steht fest - wir brauchen eine neue Religion! Und weshalb brauchen wir sie? - Weil die alte nicht mehr passt. Und weshalb passt sie nicht mehr? Weil wir aus ihr hinausgewachsen sind - im Denken. Unser Denken erlaubt uns nicht mehr, die Dogmen der alten Religion für Wahrheit zu nehmen. Wenn wir auch gerne wollten, der Verstand verbietet es, und er ist unbestechlich. So wenig wie das Kind je wieder in den Mutterleib zurückkehren kann, hat es ihn einmal verlassen, so wenig kann der Verstand in den Schoß des Glaubens zurückkehren, hat er ihn einmal verlassen. Das Symbol des Glaubens ist das Dogma. Denn der Glaube, weil er mit der Wirklichkeit in Widerspruch steht, bedarf des Dogmas, eben um seine Autorität gegenüber der Wirklichkeit geltend machen zu können. Das Symbol des Dogmas ist die Kirche. So sind wir von vornherein imstande, eine Antwort zu geben auf die Frage: Wie darf die neue Religion nicht aussehen? Worauf die Antwort lautet: Sie darf nicht Kirche sein und darf auch keine Möglichkeit in sich tragen, zur Kirche zu erstarren. Das bedeutet: Sie darf nicht auf dem Dogma beruhen, und das: Sie darf nicht Glaubensreligion sein." 2) "Diese schreckliche Zernagung des Wirklichkeitssinnes
durch die zweitausendjährige Gedankenherrschaft des Christentums."
"Die Griechen sahen über sich die homerischen Götter nicht als Herren und sich unter ihnen nicht als Knechte, wie die Juden. Sie sahen gleichsam nur das Spiegelbild der gelungensten Exemplare ihrer eigenen Kaste, also ein Ideal, keinen Gegensatz des eigenen Wesens. Man fühlt sich miteinander verwandt, es besteht ein gegenseitiges Interesse, eine Art Symmachie. Der Mensch denkt vornehm von sich, wenn er sich solche Götter gibt, und stellt sich in ein Verhältniss, wie das des niedrigeren Adels zum höheren ist; während die italischen Völker eine rechte Bauern-Religion haben, mit fortwährender Ängstlichkeit gegen böse und launische Machtinhaber und Quälgeister. Wo die olympischen Götter zurücktraten, da war auch das griechische Leben düsterer und ängstlicher. Das Christentum dagegen zerdrückte und zerbrach den
Menschen vollständig und versenkte ihn wie in tiefen Schlamm - in das
Gefühl völliger Verworfenheit ließ es dann mit Einem Male den Glanz
eines göttlichen Erbarmens hineinleuchten, so dass der Überraschte,
durch Gnade Betäubte, einen Schrei des Entzückens ausstiess, und für
einen Augenblick den ganzen Himmel in sich zu tragen glaubte. Auf diesen
krankhaften Exzess des Gefühles, auf die dazu nötige tiefe Kopf- und
Herz-Korruption wirken alle psychologischen Erfindungen des Christentums
hin - es will vernichten, zerbrechen, betäuben, berauschen. Es will
nur Eins nicht - das Maß."
Frau und Mann auf dem Inneren Weg: "Welchen Unterschied macht es denn, eine Frau
zu sein, wenn sich der Herzgeist klärt und das intuitive Wissen
in einem erblüht, indem man den Dharma immer tiefer durchdringt?
Wenn da noch einer denkt: 'Ich bin eine Frau' oder 'Ich bin ein Mann'
oder 'Ich bin doch etwas in jedem Fall', wird man den Kräften der
Verblendung unterliegen."
"'Gerade zum Ziel führend' lautet der Name
dieses Pfades. 'Freiheit von Furcht' heißt das Land, wohin er
führt. Der Streitwagen für diese Fahrt ist der 'Stille Läufer',
mit den wohlgefügten Rädern des ernsthaften Bemühens.
'Bewusstheit' ist das Stützbrett auf dem Wagen und 'Achtgeben'
das Schutzgewand für den Fahrenden. Was zum Heilsziel hinfährt,
heißt der Innere Weg. 'Treffliche Sichtweisen' sind die Zugpferde.
Sei es eine Frau, sei es ein Mann: Wer auch immer mit diesem Streitwagen
fährt, wird damit in die Gegenwart des vollkommenen Erwachens gelangen."
Nur die inneren Werte zählen, Befreiung von den Bewertungsmaßstäben der Welt: "Was nützt dir schon dein gemattetes Haar,
Einfältiger? Was nützt dir schon dein Asketen-Gewand aus Antilopenfell?
Innerlich bist du voller Zwänge, die du äußerlich überspielst."
Die Buddha-Natur:
"Der Geist erschafft beides: Samsâra und
Nirvâna.
"Die Güte des Herzens besteht in einem tiefgefühlten,
universellen Mitleid mit allem, was Leben hat, zunächst aber mit dem
Menschen, weil mit der Steigerung der Intelligenz die Empfänglichkeit
für das Leiden den gleichen Schritt hält. Daher die unzähligen geistigen
und körperlichen Leiden des Menschen das Mitleid viel stärker in Anspruch
nehmen als der allein körperliche und selbst da dumpfere Schmerz des
Tieres. Die Güte des Charakters wird demnach zunächst abhalten von jeder
Verletzung des andern, worin es auch sei, sodann aber auch zur Hilfe
auffordern, wo immer ein fremdes Leid sich darbietet. Und auch hiermit
kann es eben so weit gehen wie in umgekehrter Reihenfolge mit der Bosheit,
nämlich bis dahin, dass Charaktere von seltener Güte sich fremdes Leiden
mehr zu Herzen nehmen als eigenes, und daher für andere Opfer bringen,
durch welche sie selbst mehr leiden, als vorhin der, dem sie geholfen.
Wo mehreren oder gar vielen zugleich dadurch zu helfen ist, werden sie
erforderlichenfalls sich ganz aufopfern."
"Sei weise, gehe sanft um mit Dir
Leitgedanken für die Praxis zum Erwachen: "Mache das Heilsame, lasse das Unheilsame, läutere
Deinen Geist: Dies ist meine Lehre."
"Außer Meditation gibt es keinen anderen
Weg, dich selbst zu kennen, in deiner Reinheit, in deiner äußersten
Unschuld, einfach wie ein Spiegel. Nur ein bisschen Entspannung, nur
ein wenig nach Innen gehen, und die Türen öffnen sich zu überwältigenden
Möglichkeiten. Du bist nicht länger ein Bettler; ohne die
Welt erobert zu haben, hast du das ganze Universum erobert. Nur dich
selbst musst du erobern."
"Du bist nicht, was du denkst zu sein. Wenn du
dies weißt, bist du frei."
"Die Achtsamkeits- oder Einsichtspraxis Vipassanâ
ist der große sensationslose Pfad des Buddhismus."
"Praktiziere den Dharma und überlasse den
Rest dem Karma."
"Standhaft im Körper, standhaft im Geist,
ob im Stehen, Sitzen oder Liegen: Fest verankert in Bewusstheit bleibt
der König des Todes hinter sich."
"Buddha ist der Mensch in Wahrheit."
"Weise Menschen vergleichen sich nicht mit den
gesellschaftlich Angesehenen, den Unterprivilegierten oder den Durchschnittsbürgern.
Ruhig und uneigennützig sind sie frei von geistigem Besitzdenken.
Somit ergreifen sie nichts als 'Mein', somit verwerfen nichts als 'Nicht-Mein'."
Der thailändische Theravâda-Meister Ajahn Buddhadâsa ist einmal gefragt worden, was für ihn das Hauptmerkmal der modernen Zeit sei. Seine Antwort: "Verloren in Gedanken." "Die Menschheit scheint heute tief betört vom Reizenden, Befriedigenden, dies heißt dem 'Positiven'. Viele denken und arbeiten zusammen, um immer mehr verlockende Dinge zu erschaffen. Die Leute sind überall gefangen vom 'Positiven', Reizenden, Verlockenden. Die Welt kann über all diese Dinge letztlich zugrunde gehen." Ajahn Buddhadâsa
"Der Intellekt ist der Diener des Willens." "Alle Philosophen haben darin geirrt, dass sie das Metaphysische, das Unzerstörbare, das Ewige im Menschen in den Intellekt setzen. Es liegt ausschließlich im Willen, der von jenem gänzlich verschieden und allein ursprünglich ist. Der Intellekt ist ein sekundäres Phänomen und durch das Gehirn bedingt, daher mit diesem anfangend und endend. Der Wille allein ist das Bedingende, der Kern der ganzen Erscheinung, somit frei von den Formen dieser, zu welcher die Zeit gehört, also auch unzerstörbar. Mit dem Tode geht demnach zwar das Bewusstsein verloren, nicht aber das, was das Bewusstsein hervorbrachte und erhielt. Das Leben erlischt, nicht aber mit ihm das Prinzip des Lebens, welches in ihm sich manifestierte. Daher also sagt jedem ein sicheres Gefühl, dass in ihm etwas schlechthin Unvergängliches und Unzerstörbares sei." "Der Tod ist die große Zurechtweisung, welche der Wille zum Leben und näher der diesem wesentliche Egoismus durch den Lauf der Natur erhält." Der deutsche Philosoph Arthur Schopenhauer (Der Titel seines Hauptwerkes Die Welt als Wille und Vorstellung ist ein genau zutreffendes Resümee der Kernlehren des Buddha. In philosophischer Sprache wird mit den vorangegangenen drei Zitaten der buddhistische "Durst", der als Motor des diesseits- wie jenseitsbezogenen unbewussten "Daseinskreislaufes" gilt, sowie das Versiegen eben dieses Durstes durch die Verwirklichung des "Todlosen", des Nirvâna, des Endes des Daseinskreislaufes beschrieben.
"Lass dich nicht zur Kolonie der Medien machen!"
"Vom Standpunkt des Empfängers sieht es so aus:
Zwischen den Möbeln des Wohnraums steht eine Kiste. Sie hat ein fensterähnliches
Glas und verschiedene Knöpfe. Werden diese zweckmäßig behandelt, entströmen
dem Glas kinoähnliche Bilder und einem nicht auf Anhieb sichtbaren Lautsprecher
kinoähnliche Töne. Die Bedienung ist einfach, aber die Gründe, warum
die Kiste funktioniert, sind undurchsichtig. Man nennt derartige Systeme
strukturell komplex und funktionell einfach. Ihr Gegenteil sind strukturell
einfache und funktionell komplexe Systeme, deren Aufbau durchsichtig
ist, die jedoch in ihrer Bedienung Schwierigkeiten bereiten. Ein Beispiel
hierfür ist das Schachspiel. Was Systeme vom Typ ,Fernsehkiste' kennzeichnet,
ist, daß der mit ihnen Spielende selbst zum Spielball des Spiels wird:
Er scheint das Spiel zu meistern, ohne es zu durchschauen, und das Spiel
verschluckt ihn."
"Das Ende aller Sehnsucht bedeutet Erwachen."
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